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Stephen Covey's Circle of Influence

Aktualisiert: 30. Juni

Die eigene Selbstwirksamkeit steigern und klarer fokussieren.



In der Zusammenarbeit mit Führungskräften, Teams und Organisationen mache ich immer wieder vor allem eine Erfahrung: Egal wie sehr sich Menschen auch bemühen, oft stehen bestehende Strukturen, interne Prozesse oder auch externe Faktoren ihrer Wirksamkeit und ihrem Einfluss im Weg.


Das ist nicht selten frustrierend, muss aber dennoch akzeptiert und angenommen werden, denn die individuelle Wirksamkeit hat einfach Grenzen. Und genau dafür hat der amerikanischer Hochschullehrer Stephen Covey ein Modell entwickelt. Den Circle of Influfence.


In diesem Blogbeitrag erfahren Sie:



Der Circle of Influence



In seinem Buch “The Seven Habits of Highly Effective People” (1989) beschreibt der amerikanische Autor und Hochschullehrer Stephen Covey das Modell um den Circle of Influence. Das Modell hilft Klarheit darüber zu schaffen, worauf wir unseren Fokus richten sollten und was wir als nicht kontrollierbar akzeptieren sollten.


Der Circle of Influence differenziert drei verschiedene Wirksamkeitsbereich des Menschen: einen Bereich, in dem wir Dinge direkt beeinflussen und kontrollieren können, einen Bereich, in dem wir indirekt Einfluss auf Dinge nehmen können und einen Bereich, in dem wir keinerlei Einfluss nehmen können.


Diese verschiedenen Bereiche werden im Modell des Circle of Influence in Form von drei Kreisen dargestellt. (siehe Abbildung)

  • Circle of Control

  • Circle of Influence

  • Circle of Concern.


Die 3 Kreise des Circle Of Influence Modells
Stephen Covey's Circle Of Influence


Der Circle of Control


Den innersten Kreis in seinem Modell nennt Covey den „Circle of Control“, also den „Kreis der Kontrolle“. In diesem Bereich liegen alle Dinge und Themen, die Sie selbst entscheiden und auf die Sie mit Ihren Handlungen direkt Einfluss nehmen können. Sie haben hier die volle Kontrolle und können durch Ihr Verhalten direkten Einfluss ausüben.

Beispiele hierfür sind: wieviel Sport Sie treiben, wieviel Zeit Sie in persönliche Weiterentwicklung investieren, wie und wie oft Sie Mitarbeitergespräche führen etc.


Der Circle of Influence


Der mittlere Bereich ist der Circle of Influence, also der „Kreis des Einflusses“. Hier können Sie über viele Dinge, die Sie beschäftigen, nicht direkt selbst entscheiden. Dennoch sollten Sie Ihren Einfluss innerhalb des Circle of Influence nicht unterschätzen. Denn Sie haben in diesem Bereich die Möglichkeit, durch Ihre Handlungen Einfluss auf die Zustände zu nehmen.

Beispiele hierfür sind: der Verlauf von Projekten oder Entscheidungen von eigenen Kunden, die eigene Karriere oder auch die eigene Gesundheit.


Der Circle of Concern


Der dritte und äußere Bereich des Modells nennt sich Circle of Concern, also „Kreis der Bedenken“ oder „Kreis der Sorgen“. Hierin befinden sich Themen, die Sie zwar bewegen, die sich aber außerhalb Ihres Einflussbereiches befinden. Genau diese sind emotional oft am schwersten anzuerkennen, weil Sie sich ihnen gegenüber ohnmächtig fühlen. Die Ursachen und Folgen der Themen im Circle of Concern liegen gänzlich außerhalb Ihres Einflussbereiches und Sie können diese also weder wirklich beeinflussen noch eine direkte, signifikante Entscheidung anstoßen.

Beispiele hierfür sind: das politische Weltgeschehen oder Naturkatastrophen, strategische Entscheidungen im Unternehmen (es sei denn, Sie sind in der Geschäftsführung) oder auch was Kollegen über Sie denken.



Anwendung des Circle of Influence


Eigentlich ist die Idee wirklich einfach, aber Alltag verlieren wir sie leicht aus dem Blick. Wie viel Zeit des Tages verbringen wir mit Dingen, über die wir uns ärgern, die wir aber nicht beeinflussen können? Wie viel Zeit schimpfen Kollegen ohne einen Schritt einer Verbesserung oder Lösung näher zu kommen?


Interessanterweise ist uns häufig gar nicht bewusst, dass eine klare Unterscheidung zwischen den Themen, auf die wir aktiv Einfluss nehmen können und den Themen, die wir nicht ändern können, uns viel Energie sparen kann. Insbesondere, wenn wir uns selbst beim „Jammern“ ertappen, kann es nützlich sein, sich die Frage nach dem tatsächlichen persönlichen Einfluss zu stellen.


Das Modell des „Circle of Influence“ hilft, seine Gedanken, Handlungen und Kapazitäten aus dem „Circle of Concern“ (Kreis der Sorgen) in den „Circle of Influence“ (seinen eigenen Einflussbereich) zurück zu bringen. Denn nur im „Circle of Control“ haben wir selbst direkt Kontrolle und nur im „Circle of Influence“ können wir durch unsere Handlungen Einfluss nehmen (ohne die Dinge wirklich kontrollieren zu können)


So können die Themen, die unsere Aufmerksamkeit an sich ziehen, die wir aber nicht beeinflußen können, runtergebrochen werden auf die Handlungsmöglichkeiten, die wir haben. Auf das, was wir jetzt tun können. Auf die Aufgaben und Handlungen, die wir jetzt umsetzen können. In diesen beiden Kreisen besitzen wir Selbstwirksamkeit. Hier können wir Lösungen erarbeiten und herbeiführen.

Für Führungskräfte in unsicheren Zeiten, kann das bedeuten, Energie und Kapazitäten für die Kolleg:innen zu haben, für die Lösungen, die jeden Tag neu gefunden werden müssen. Aber auch die Klarheit zu haben, nicht jede Lösung selbst finden zu müssen und nicht jede Aufgabe selbst ausführen zu müssen, sondern sein Team zu befähigen mitzugestalten & selbstverantwortlich Lösungen zu finden. Also auch die Wirksamkeit des Teams und jedes einzelnen im Team zu stärken.


Das Modell hilft weiterhin, sich mit den Dingen, die im „Kreis der Sorgen“ liegen abzufinden, nicht mehr unnötig Energie und Zeit und Fokus in diese Themen zu investieren, da sie schlicht und ergreifend nicht zu beeinflussen sind. Dinge und Aspekte, die im „Circle of Concern“ liegen, beeinflussen uns, aber wir können sie nicht beeinflussen. Gegen Naturkatastrophen, das politische Weltklima, eine wirtschaftliche Rezession oder auch einen Eigentümerwechsel sind wir schlicht machtlos. Hier ist das einzige Sinnvolle: Akzeptanz. (Und Atmen!)


Covey sagte dazu ganz passend: „Ich bin kein Produkt meiner Umstände. Ich bin ein Produkt meiner Entscheidungen.“



“I am not a product of my circumstances. I am a product of my decisions.” (Dr. Stephen R. Covey)



Selbstwirksamkeit und Stressvermeidung


Verinnerlichen Sie diesen Satz in Ihrem Denken und in Ihrer Haltung. Lenken Sie Ihre Gedanken und Ihre Energie auf diejenigen Aspekte, die Sie beeinflussen wollen und können, anstatt sich die Zähne an sinnlosen Vorhaben auszubeißen!


Je mehr Aufmerksamkeit wir den Dingen widmen, die wir nicht ändern können, desto mehr Raum nehmen sie ein. Wenn wir dagegen unsere Aufmerksamkeit auf die Dinge lenken, die wir beeinflussen können, wird unser Circle of Influence größer.


Wenn Sie sich selbst vielleicht schon zum wiederholten Male beim „Jammern“ über ein Thema erwischen, können Sie sich fragen, in welchem der Kreise sich das Thema befindet. Haben Sie Einfluss darauf, das Problem zu lösen? Wenn ja, dann werden Sie aktiv, überlegen Sie was zu tun ist und machen Sie Ihren Einfluss geltend, handeln Sie proaktiv. Wenn nein - akzeptieren Sie, dass sie nicht wirksam werden können, dass Sie nichts "in der Hand haben" und Akzeptanz der einzig sinnvolle Weg ist.


 

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Das heißt: Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht damit, sich auf Dinge außerhalb deines eigenen „Circle of Influence“ zu konzentrieren. Es nimmt dir nur Zeit weg und belastet bzw. stresst. Wenn es zum Beispiel regnet und stürmt – warum über das Wetter klagen (das außerhalb meines „Circle of Influence“ liegt) und ärgern. Stattdessen kann man sich auf das besinnen, was man auch kontrollieren kann (innerhalb meines „Circle of Influence“) und sich entweder wetterfest anziehen oder Indoor-Aktivitäten anstreben.


Für jeden von uns ist es wichtig zu erkennen, in welchem Bereich sich unsere Gedanken überwiegend bewegen. Menschen, die überwiegend im Betroffenheitsbereich (dem äußeren Kreis) denken, sehen sich häufiger als Opfer, denken negativ, sind anfälliger für Stress. Das Gefühl, selbst Einfluss auf den Lauf der Dinge zu haben, hat enorme Auswirkungen auf unsere Weltsicht: Menschen, die überwiegend in Optionen denken, sind glücklicher und aktiver.


Stephen Covey beschreibt mit dem Circle of Influence wichtige Grundaspekte lösungsorientierten Denkens. Nicht dem Problem in epischer Breite Raum geben, sondern nach pragmatischen Lösungen innerhalb meiner eigenen Einflusssphäre streben. Damit wird es sehr viel leichter wirksam zu werden.


Der Circle of Influence - eine Übung


  1. Zeichnen Sie nebeneinander (unter untereinander) zwei Kreise und beschriften Sie diese mit „Circle of Influence“ und „Circle of Concern.“

  2. Schreiben Sie alle Themen, die Sie derzeit beschäftigen, in den Einflusskreis "Circle of Influence“ (zum Beispiel beispielsweise „klärendes Gespräch mit Mitarbeiter N.N. führen“, „Atmosphäre im Team verbessern“ oder „meine Erfolge intern sichtbarer machen“).

  3. Schreiben Sie in den Betroffenheitskreis „Circle of Concern“ alle Themen, die Sie derzeit beschäftigen, die Sie nicht oder nur wenig beeinflussen können (zum Beispiel „wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens „Krebserkrankung meiner Schwiegermutter“, oder „pubertäres Verhalten der Tochter“).

  4. Wie beurteilen Sie das Verhältnis der beiden Kreise zueinander? Welcher der beiden Kreise bindet aktuell mehr Zeit und Energie? Bis zu welchem Grad beschäftigen Sie sich mit Zuständen, die Sie nicht verändern können? Bitte notieren Sie eine Prozentzahl neben dem „Betroffenheitskreis“. Wieviel Aufmerksamkeit und Zeit widmen Sie den Themen, die Sie tatsächlich verändern können? Notieren Sie bitte die Prozentzahl neben dem „Einflusskreis“.

  5. Was brauchen Sie, um die Themen im „Betroffenheitkreis“ – also Themen, die eher unveränderbar sind –, zu akzeptieren und damit loszulassen? Schritt 5

  6. Was können Sie tun, um Ihren „Einflusskreis“ auszudehnen?


Vielleicht spüren Sie es schon, wenn Sie Ihre Erarbeitung würdigen: Sobald wir uns stärker auf unveränderbare Dinge konzentrieren, kostet uns das Energie.Konzentrieren wir uns dagegen auf Dinge, die wir aktiv selbst beeinflussen können, so gibt uns das Energie. Weil wir hier in unsere Selbstwirksamkeit gehen und diese motiviert und stiftet Sinn. Der Betroffenheitskreis hingegen ist der Kreis der Sorge, der Angst und der Frustration.


Proaktive Menschen versuchen, ihren persönlichen „Einflusskreis“ zu vergrössern. Ihre Grundhaltung ist positiv, konstruktiv und offen. Starke Führungspersönlichkeiten beispielsweise konzentrieren sich in erster Linie auf ihren Einflusskreis. Sie arbeiten aktiv an Themen, die sie beeinflussen können und akzeptieren diejenigen, die sie nicht beeinflussen werden.


Reaktive Menschen dagegen konzentrieren ihre Zeit und Aufmerksamkeit eher auf Dinge, die sie nicht verändern können. Sie betrachten sich häufiger als Opfer der äußeren Umstände und der Einflüsse, die sie beklagen. Sie schränken sich in ihren Möglichkeiten ein, bleiben in der sogenannten Komfortzone.



DER EINFLUSSKREIS IST DER KREIS DER MACHT, DER FREIHEIT UND DER ENTSCHEIDUNG.


Fazit


Das Modell des „Circle of Influence“ ist ein einfaches und gleichzeitig relevantes Tool, um die eigene Selbstwirksamkeit zu hinterfragen und die Bereiche der direkten Einflusszunahme zu illustrieren. Dadurch können Menschen und Teams sich auf Dinge konzentrieren, die sie kontrollieren oder beeinflussen können und Dinge, die außerhalb des eigenen Einflussbereiches liegen, besser akzeptieren. Durch diese Fokussierung der eigenen Prioritäten kann Stress vermieden und die eigenen Selbstwirksamkeit als motivierend erlebt werden.


Das Modell eignet sich auch im Coaching wunderbar, um Führungskräfte oder Teams in ihrem operativen Alltag zu unterstützen. Kontaktieren Sie mich gern HIER, wenn Sie Ihr eigenes Anliegen mit mir besprechen möchten. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit!




 


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